Homélie du 14 septembre 2014

Prédicateur : Abbé Stefan Roth
Date : 14 septembre 2014
Lieu : Eglise St. Mauritius, Zermatt
Type : radio

(Traduction)

Un cimetière militaire en Alsace : croix après croix, mort après mort, de nombreuses vies ont été sacrifiées de manière absurde. Le fiancé qui n’est pas rentré à la maison, le père de famille qui, dans les derniers jours de guerre, a été déchiqueté par une grenade, l’adolescent dont l’espoir de survie a été étouffé dans la boue du champ de bataille. Pourquoi ?

Les croix des tombes de guerre en rappellent une : celle où Jésus de Nazareth a été torturé jusqu’à la mort, une mort absurde comme celles innombrables avant lui et après lui. Avec cette question : Mon Dieu, mon Dieu, pourquoi m’as-tu abandonné ?

Les croix accusent la mort et lui crient «pourquoi» au visage. Elles se trouvent dans les faire-parts de deuils des journaux à côté des mots : infiniment triste, perdu la bataille contre la maladie insidieuse ou endormi paisiblement.

La croix déplorant la mort, l’accusant, est aussi un signe d’avertissement : plus jamais la guerre, plus jamais une mort aussi absurde. Mais, elle signifie aussi : Memento mori. Souviens-toi : tu es poussière et tu retourneras à la poussière. Ne te crois donc pas si important et fais en sorte que ta vie et celle de ton prochain ne soit pas trop dure.

Nous fêtons, en ce dimanche, la croix glorieuse. La croix du Christ s’est élevée au-dessus de la misère, de la boue des champs de bataille, des décombres de l’histoire. Elle n’est plus sur le Golgotha, elle raconte la victoire de la vie sur la mort. Elle unit le ciel et la terre (c’est pourquoi elle se trouve au sommet de beaucoup de montagnes). Elle est dans les cimetières militaires comme signe de vie, de résurrection. Et, comme tel, elle se trouve dans nos églises et dans nos maisons.

De temps en temps, la croix peut surprendre et interpeller. Cela m’est arrivé, il y a quelques années, lors d’une excursion à Ulm, dans le sud de l’Allemagne. Je suis entré dans une église moderne et ai constaté que le Christ sur la grande croix au-dessus de l’autel était sans bras. Un crucifix sans bras … Cela m’a invité à la réflexion.

Le Christ est là sans ses bras, sans ses mains qui ont tant fait. Partagé le pain avec ses disciples, réconforté les pauvres, guérit les malades … Si nous y réfléchissons, ces mains ne sont pas seulement absentes de cette sculpture. Le Christ n’a aujourd’hui plus de mains, plus de bras visibles. Mais, Jésus-Christ est ressuscité, il vit. Certes différemment du temps où il était parmi les hommes il y a plus de 2000 ans.

Aujourd’hui, lorsque Jésus-Christ intervient, il le fait sans ses mains. Il agit à travers les hommes et plus particulièrement par ceux qui croient en lui. Il agit à travers son Eglise et utilise les mains de son Eglise.

Nous sommes l’Eglise. Notre Eglise et notre paroisse sont vivantes lorsque nous laissons agir Jésus par nos mains. Tout dépend de nous.

De nombreuses personnes ont déjà découvert et prêté leurs mains à Jésus. Dans le travail, dans la vie privée, les hommes et les femmes illustrent les valeurs chrétiennes en s’engageant auprès des faibles. Ces personnes ne disent pas aux autres ce qu’elles doivent faire ; elles agissent en prêtant, pour cela, leurs mains à Jésus.

Je souhaite, en ce dimanche de la Croix glorieuse, que de plus en plus de personnes se portent garantes de Jésus. Je nous souhaite de ressentir encore plus fort que Jésus-Christ compte sur chacun de nous.

Jésus-Christ n’a pas de mains – seules nos mains accomplissent aujourd’hui son travail ; il n’a pas de pieds – seuls nos pieds indiquent aux hommes le chemin à suivre ; il n’a pas de lèvres – seules nos lèvres parlent de lui aux hommes ; il n’a pas d’aide – seulement notre assistance pour amener les hommes de son côté.

 

Version originale :

Liebe Mitchristen

Ein Soldatenfriedhof im Elsass: Kreuz an Kreuz, Tod an Tod, so viele Leben sinnlos geopfert. Der Bräutigam, der nicht mehr heimgekommen ist, der Familienvater, der am vorletzten Kriegstag von einer Granate zerfetzt wurde, der 16-Jährige, dessen Hoffnung auf Überleben im Schlamm des Schlachtfeldes erstickte. Warum?

Die Kriegsgräberkreuze erinnern an das eine Kreuz, an dem Jesus von Nazaret zu Tode gefoltert wurde, Jesus, der einen sinnlosen Tod starb wie Unzählige vor und Unzählige nach ihm, der starb mit dem ganzen «Warum?» dieser Welt auf seinen Lippen: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?»

Die Kreuze klagen den Tod an, schreien ihm das «Warum?» ins Gesicht. So viele Kreuze auf so vielen Gräbern, auch heute noch wird sinnlos gestorben. Das Kreuz, Zeichen des Todes, finden wir in den Todesanzeigen der Zeitungen, daneben Worte wie «fassungslos, unendlich traurig, den Kampf gegen die heimtückische Krankheit verloren», oder auch: «friedlich eingeschlafen».

Das Kreuz beklagt den Tod, klagt den Tod an, ist ein warnendes Zeichen, das sagt: «Nie mehr Krieg! Nie mehr solch ein sinnloser Tod!», oder auch: «Memento mori. Bedenke Mensch: Staub bist du, und zu Staub kehrst du zurück. Nimm dich also nicht so wichtig und mach dir und deinen Mitmenschen das Leben nicht allzu schwer.»

Wir feiern Kreuzerhöhung. Aus dem Schutt der Geschichte, aus dem ganzen Elend der Menschheit und aus dem Schlamm der Schlachtfelder wird das Kreuz Christi hervorgeholt und aufgerichtet. Es steht nicht mehr auf Golgota, es steht am Ort der Auferstehung. Es erzählt vom Sieg des Lebens über den Tod. Es verbindet Himmel und Erde; deshalb steht es auf den Gipfeln so vieler Berge. Es steht auch auf den Soldatenfriedhöfen unserer Welt als Lebenszeichen, als Zeichen der Auferstehung; und als solches ist es in unseren Kirchen und in unseren Wohnungen zu finden.

Ab und zu ist es dann ganz gut, wenn einem ein Kreuz begegnet, das etwas aus dem Rahmen fällt. Mir ist das vor vielen Jahren auf einem Ausflug nach Ulm so ergangen. Da betrat ich eine moderne Kirche und stellte fest, dass der Korpus am grossen Kreuz über dem Altar ohne Arme war. Ein Kruzifix ohne Arme, das mich zum Nachdenken und Verweilen eingeladen hat.

Überlegen wir nur einmal: Da hängt jetzt Christus ausgerechnet ohne seine Arme, ohne die Hände, mit denen er so vieles in seinem Leben getan hat. Denken wir nur an das Abendmahl. Mit seinen Händen hat er das Brot gebrochen, hat es an seine Jünger ausgeteilt. Denken wir an die unzähligen Menschen, die durch seine Hände gesund geworden sind, die Taubstummen, Lahmen und Aussätzigen. Erinnern wir uns an die Hände, die er den Menschen gereicht hat, den Sündern, denjenigen, die dann zu ihm gehören wollten, und die er als seine Jünger aufgenommen hat.

Diese Hände fehlen nun an diesem Kruzifix. Ich denke, das ist es, was bei der Betrachtung jenes Kreuzes aufgehen kann. Wenn wir es nämlich genau bedenken, dann werden wir feststellen: Diese Hände, die fehlen nicht nur an dieser Skulptur; die Hände Christi, die fehlen heute wirklich!

Christus hat heute tatsächlich keine Hände mehr, die so wie damals sichtbar und spürbar wären. Er hat heute keine Arme mehr, die ich anfassen und sehen könnte. Jesus Christus ist auferstanden, er lebt, aber er lebt und wirkt nun ganz anders, als er das vor zweitausend Jahren getan hat, zu der Zeit, in der er als Mensch unter uns war.

Wenn Jesus Christus heute eingreift, dann tut er das nicht mehr mit seinen Händen. Jesus Christus wirkt heute durch Menschen und ganz besonders durch diejenigen, die an ihn glauben. Er wirkt durch seine Kirche und er braucht deswegen auch die Hände seiner Kirche.

Kirche, das sind wir! Unsere Kirche und die Pfarrgemeinden, die werden erst dann wirklich lebendig werden, wenn wir alle damit beginnen, die sache Jesu zu unserer eigenen Sache zu machen, wenn wir damit anfangen, ihn durch unsere Hände wirken zu lassen. Auf uns nämlich kommt es an!

Eine ganze Reihe von Menschen hat dies bereits entdeckt. Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz dazu stehen, dass sie Christen sind, und anderen die christlichen Werte vorleben. Menschen, die als Ehepartner versuchen, gemeinsam aus ihrem Glauben zu leben und nicht alles bei den ersten Schwierigkeiten gleich hinzuwerfen, weil sie sich dem Wort Jesu verpflichtet wissen. Jugendliche, die in der Jugendarbeit oder als Ministrant zum Ausdruck bringen, dass sie sich für Jesus Christus einzusetzen bereit sind. Männer und Frauen, die bei ihren kranken Angehörigen oder in der Nachbarschaft im Sinne Jesu Christi anpacken, wo es nötig ist. Menschen, die nicht sagen, was andere noch alles tun müssten, sondern die selber tun, die Jesus Christus ihre Hände leihen, durch die er selbst wirken kann.

Und darum wünsche ich uns an diesem Festtag, dass wir immer mehr zu Menschen werden, die für die Sache Jesu einstehen. Ich wünsche uns allen, dass wir immer stärker spüren, dass Jesus Christus jeden einzelnen von uns braucht. Denn:

Christus hat keine Hände,
nur unsere Hände,
um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füsse,
nur unsere Füsse,
um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen,
nur unsere Lippen,
um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe,
nur unsere Hilfe,
um Menschen an seine Seite zu bringen.
Wir sind die einzige Bibel,
die die Öffentlichkeit noch liest.
Wir sind Gottes letzte Botschaft,
in Taten und Worten geschrieben.»

Nombres 21, 4b-9; Psaume 77; Philippiens 2, 6-11; Jean 3, 13-17

14 septembre 2014 | 15:02
par Barbara Fleischmann
Temps de lecture : env. 6  min.
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